Winter

Uns hat der Winter sehr geschadet überall
Die Heide und der Wald sind stumm und fahl.
Wo sonst ertönte vieler süßer Stimmen Hall.
Sah ich nur erst die Mädchen auf der Straße mit dem Ball,
So käm zu uns zurück der Vogel Schall.
Wie gern verschließe ich des langen Winters Zeit!
Bleib ich indessen wach, so wir mir leid,
dass seine Herrschaft ist so groß und weit.
Doch Gott weiß, er muss weichen, wenn`s ernt mait,
pflück ich Blumen, wo`s jetzt friert und schneit.

 
Walther von der Vogelweide